Als Mitgestalter:innen dieser Gesellschaft tragen wir alle die Verantwortung, die Welt ein Stückchen besser zu machen.

Mit ein paar wenigen Wissens- und Know-how-Impulsen könnten Studierende die Zukunft viel konstruktiver mitgestalten. So könnte die Investition der Gesellschaft in unsere Hochschulen und Universitäten noch nachhaltiger wirken.

Doch oft sieht die Realität anders aus: Im Studium beschäftigen wir uns mit fachspezifischen Themen und bereiten unsere Karriere vor. Dabei verlieren wir den Blick für den gesellschaftlichen Kontext, in den wir eingebettet sind.

Die grundlegenden Spielregeln unserer Demokratie, unserer Wirtschaft oder der EU bleiben vielen von uns fremd. Viele Studierende haben sie ent-weder nie oder nur theoretisch und langweilig in der Schule gelernt – hier erwarten wir vielleicht zu viel von der Schulausbildung. 

Hinzu kommt: Fast ein Drittel der Studienanfänger:innen hat die Schulzeit außerhalb Deutschlands verbracht, oft in Ländern, in denen andere Spielregeln gelten. Ich kann hier aus eigener Erfahrung berichten, da ich selbst in einer anderen Gesellschaft aufgewachsen bin.

Aufgrund dieser Wissensdefizite wird unsere Gesellschaft oft lautstark und manchmal unverhältnismäßig schlechtgeredet. Wir dürfen uns darüber bewusst werden, dass wir in einem der freiesten und stabilsten Länder der Welt leben. Wir brauchen endlich wieder positive Narrative über unsere Gesellschaft. Es gibt viel zu verändern und es gibt vieles besser zu machen, aber es ist auch nicht alles so schlecht, wie das die Miesepeter uns Tag für Tag einreden wollen. Also macht doch mal das Fenster auf, lasst mal die stickige Luft raus. Und schaut doch mal, was wir zu verlieren haben, wenn wir das aufgeben.

Ob Klimakrise, Künstliche Intelligenz oder die Bedrohung unserer Demokratie: Die Welt verändert sich rasant. Ständig entstehen neue Zukunftsszenarien. Um diese Herausforderungen konstruktiv in eine bessere Zukunft zu verwandeln, braucht es jede und jeden Einzelnen von uns.

Statt Angst vor der Zukunft zu haben, sollten wir Lust auf sie entwickeln! Denn ...
... wir können die Zukunft mitgestalten.
... wir können die Zukunft verändern.
... wir können uns unsere eigenen Möglichkeiten eröffnen.

Deshalb stelle ich in diesem Büchlein zehn fachunabhängige Handlungsfelder vor – Impulse, mit denen viele Studierende während ihres Studiums bisher kaum in Berührung kommen.

Würde sich das ändern und jede:r Studierende hätte zumindest einmal die Gelegenheit, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, wäre viel gewonnen. So könnten sie sich besser auf eine unbekannte Zukunft vorbereiten, sich als Mitgestalter:in begreifen, als Teil der Gesellschaft verstehen – und eine eigene Haltung für eine bessere Zukunft entwickeln.